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Die Crux mit der Effizienz in der Letzten Meile: Was macht den Unterschied?

5. März 2024

Die Stoppdichte ist ein Faktor bei der Zustelleffizienz - jedoch bei weitem nicht der im komplexen System Last-Mile-Logistics. Im Wesentlichen lässt sich die Effizienz durch Stoppdichte, Servicezeit und Dropfaktor darstellen. Aber was bedeuten diese Begriffe eigentlich?
Stoppdichte, Servicezeit und Dropfaktor

Die Stoppdichte bezeichnet die Anzahl der Lieferstopps pro Flächeneinheit. Von der Stoppdichte hängt also ab, ob zwischen zwei Zustellungen eine weite Strecke zurückgelegt werden muss oder gleich das nächste Haus das nächste Ziel ist. Letzteres spart natürlich Zeit. Bei der Paketzustellung werden nach der Abfahrt aus dem Depot nacheinander viele Lieferstopps angefahren. Werden vom Fahrer direkt Retouren wieder mitgenommen oder Stopps für die Paketabholung in die Tour eingebaut, lässt sich vom Milkrun-Prinzip sprechen. Im Food- und Quick Commerce-Bereich hingegen geht es meist nach 1 oder 2 Zustellungen wieder zur nächsten Abholung bei einem Restaurant oder unter Umständen auf eine lange Rückfahrt zum Lager.

Sobald ein Lieferstopp erreicht ist, beginnt die Servicezeit. Ein Wolt Fahrradkurier, schließt sein Fahrad ab, sucht den Hauseingang, die richtige Klingel, steigt zur jeweiligen Etage, klingelt an der Wohnungstür und übergibt die Lieferung. Je weniger Zeit dabei vergeht, desto schneller kann der Fahrer weiterfahren. Gerade im Paketbereich gibt es fortlaufende Bemühungen die Servicezeit zu verkürzen, indem immer wieder Neues ausprobiert wird. So verkürzen Rechtslenker Laufwege, erfordern aber den Kauf und Einsatz besonderer Fahrzeuge. Amazon nutzt bei der Zustellung Paketsäcke, um die nächste Sendung schneller identifizieren zu können. Über Dreiwortadressen von what3words können Gebäudeeingänge genauestens lokalisiert und so Zeit für die Suche eingespart werden. Empfängerbenachrichtigungen und Live-Tracking hingegen erhöhen die Wahrscheinlichkeit am Zustellort tatsächlich jemanden anzutreffen.
Der Dropfaktor spielt eine entscheidende Rolle bei der Effizienz
Sprechen wir über den Dropfaktor. Dieser sagt aus, wie viele Sendungen bei einem Lieferstopp gleichzeitig zugestellt werden. Für Zustellungen bei Privatkunden liegt diese Zahl selbst bei den großen Zustellern meist nicht weit über 1. Anders ist es bei Geschäftskunden oder der Zustellung an sogenanten Verdichtungspunkten, wie Paketshops oder -stationen, bei denen signifikant höhere Dropfaktoren erreicht werden können.

Eine hohe Stoppdichte und kurze Servicezeiten führen zu mehr Effizienz auf der Letzten Meile.

So richtig effektiv wird es aber erst durch hohe Dropfaktoren. Denn werden auf einer Tour mit 200 Paketen bei der Servicezeit z.B. hart erkämpfte 10 Sekunden je Paket eingespart, können auf der Tour ca. 10 weitere Sendungen zugestellt werden. 210 Pakete statt 200 sind ein Effizienzgewinn von 5%.

Schafft der Zusteller jedoch den Dropfaktor von 1 auf 20 zu erhöhen, können vereinfacht gesprochen 20mal so viele Pakete zugestellt werden.